Der Freischütz
Oper von Weber
Landestheater Detmold
Jahr: 2006
Regie: Jochen Biganzoli
Bühne: Stefan Morgenstern
Kostüme: Claudia Schinke
Dramaturgie: Elisabeth Wirtz u. Bettina Bartz
Musikalische Leitung: Erich Wächter
Foto: Michael Hörnschemeyer
Project Description
„ …Stefan Morgensterns Bühneninstallationen (und die zeitgenössischen Kostüme Claudia Schinke) lassen mit eindrucksvollen Konstruktionen die Ambivalenz der kritischen Romantik deutlich werden – der überwölbende Riesenzweig, die permanente Verwandlung des Volkes, die atmosphärisch dicht getroffene Kaue – und wirkt permanent bedrohlich, Angstvisionen stimulierend…“
- Opernnetz
„ …Der Raum, 1. und bis in den 2. Akt hinein (Bühne Stefan Morgenstern) ist nahezu geschlossen – eine grüne Hölle (?) biedermeierlicher Prägung -, er symbolisiert das noch soeben funktionierende feudale System sinnfällig. Dieses bricht erst in der Wolfsschlucht auf. Selbst die zugemauerte Tür birst, die noch gültigen Ordnungen weisen Risse auf. Die beginnende Industrialisierung von Anfang des 19. Jahrhunderts findet das Bild auf der Bühne radikal. Männer in Arbeitskluft entsteigen einem aus der Tiefe kommenden Aufzug, um sich auf der Bühne wieder in Jäger zu verwandeln…“
- Lippe aktuell
…Die Polaritäten von Gut und Böse, richtig und falsch, drinnen (in der Seele und der Stube) und draußen (die Gesellschaft und im Wald), wahr und unwahr verwischen, das Bühnenbild (Stefan Morgenstern) zeigt das sofort. Eine tolle Idee, die Welt ist kein Kinderspiel, das Theater soll es auch nicht sein…“
- Lippische Landeszeitung
„ …Eine romantische Oper nennt Carl Maria von Weber seinen Freischütz, doch romantisch im landläufigen Sinne ist das Werk nur teilweise. Und das Unheimliche, das Dämonische – manifestiert durch die Szene in der Wolfsschlucht – spielt eine Rolle. Im Landestheater Detmold wurden beide Ansätze in Jochen Biganzolis Inszenierung und im faszinierenden Bühnenbild von Stefan Morgenstern musikalisch und atmosphärisch überzeugend erarbeitet…“
- Karin Henninger / Pyrmonter Nachrichten
„ …Stefan Morgensterns Bühnenbild, ein geschlossenes Zimmer mit Brautkleid über der Schneiderpuppe und Weberbüste auf der Wandkonsole, die natürlich zum gegebenen Zeitpunkt herabfällt und zusammengeklebt wieder inthronisiert wird, spricht davon. Im 2. Teil ist die Bühne offen. Scharf treten soziale Widersprüche hervor. Eine Brautkrone gibt es nicht, weil die Geldsammlung unter den Frauen nicht reichte. Ännchen trinkt sich vor Verzweiflung einen an. Die Bauern sind Bergarbeiter geworden, ihre Sachen hängen wie in einer Waschkammer im Bühnenhimmel…“
- DF Musikjournal