Rigoletto

Oper von Verdi

Kleist Theater, Frankfurt/Oder

Jahr: 1998

Regie: Jochen Biganzoli

Bühne: Stefan Morgenstern

Kostüme: Andrea Kanapée

Dramaturgie: Stefan Bausch

musikalische Leitung: Stephan E. Wehr

Foto: Ilse Ungeheuer

Project Description

„ …Die Bühne von Stefan Morgenstern stellt für dieses kammerspielartige Geschehen Bilder von assoziativer Kraft bereit, wie etwa das von Anthurien umwucherte künstliche Refugium Gildas oder das alptraumhafte Gräberfeld des Finales, das Tote und Untote vereint…“

- Astrid Weidauer / Berliner Morgenpost

„ …Das beeindruckendste Bild der ganzen Oper war im dritten Akt die Szene im Gasthaus des Auftragsmörders Sparafucile (Dietmar Born). Der Schlosssaal (Bühnenbild Stefan Morgenstern) ist durch einen raffinierten Beleuchtungswechsel im Handumdrehen zur Ruinenlandschaft geworden…“

- Michael Gabel / Märkische Oderzeitung

„ …Im Bunde mit seinem Bühnenbildner Stefan Morgenstern empfahl er sich mit dieser Umsetzung als ein moderner, eigene Lösungen suchender Inszenator an andere Bühnen. …“

- Klaus Klingbeil / Neue Musikzeitung

„ …Besonders Gildas lockender Blumengarten aus riesigen roten Anturien ist grandios. Ein Bild, das man so schnell nicht vergisst. Gleiches gilt für das Ende: Gilda wird von einer Glasvitrine wie ein Relikt der Vergangenheit umhüllt. Blass und bleich. Und tot. Das gesamte Ensemble kommt dabei stumm auf die Bühne und schaut nachträglich…“

- Kevin Clark / Tagesspiegel

„ …Endlich mal ein Regisseur, der sich für seine Figuren interessiert, der ihnen eine Lebensgeschichte auf den Leib, in die Seele schneidert und das schlichte Gut-Böse-Schema in der Oper durchbricht. Stefan Morgenstern hat ihm dafür eine karg ausgestattete Bühne gebaut. Der Saal im Palast des Herzogs: Ein heruntergekommener Raum, ganz Fin de siecle, mit zwei riesigen Volanten und einem (beharrlich sinkenden) Kronleuchter als Relikt aus besseren Zeiten, darin in Straßenanzügen gekleidete Höflinge lärmen, klamauken, saufen – erst Champus aus der Flasche, später schnödes Bier. Rigolettos Heim dagegen: eine runde Insel der Jungfräulichkeit, von Giovanna (…) bewacht. Zentral der Schrein, in dem Gilda die Verkörperung der Unschuld steht. Unantastbar…“

- Jürgen Otten / MAZ

„ …Biganzoli hat die Grenzen des psychologisch naturalistischen Theaters von vorneherein durchbrochen, die bei Rigoletto zum Vorspiel in seiner Garderobe am Schminktisch zeigte. Im 3. Akt inszenierte er nun, wie alle 3 Lebenskonzeptionen scheitern. Der perforierte Raum von Bühnenbildner Stefan Morgenstern, der uns anfangs einen Festsaal assoziieren konnte, wirkt nun wie eine vielfach zerborstene Ruinenlandschaft. Die Schauertragödie vollzieht sich nur andeutungsweise, bis sich am Ende eine Glasvitrine auf die sterbende Gilda senkt. …“

- Dieter Kranz / Radio Kultur